Die Seine ist sanft, kuschelig und weiß, wie man sie liebt. Dennoch kann sie auch wütend werden, oder besser gesagt, sie wusste es zur Zeit der Mascarets. Lassen Sie sich von der Seine ihre Geschichte erzählen. Lassen Sie sich von ihr ins Ohr flüstern, was ihre Vergangenheit war, was ihre Gegenwart ist und was man sich von ihrer Zukunft erhoffen kann. Besuchen Sie sie im MuséoSeine in Caudebec-en-Caux.
Die Seine ist aber auch eine Muse. Die der Maler, die in den Anfangszeiten des noch zaghaften Impressionismus unter dem Pinsel von Eugène Boudin ihre wechselnden Reflexe einfingen. Die Seine kann aber auch ein Grab sein. Das von Leopoldine, der Tochter Victor Hugos, die an einem schönen Tag im September 1843 ertrank. Sie wohnte genau hier, ganz in der Nähe, in dem kleinen Dorf Villequier. Genau dort, wo Sie heute das Victor-Hugo-Museum erwartet.
Die Seine hat dieses Gebiet geformt und formt es noch immer. Sie ist die Hauptakteurin im großen Buch der normannischen Geschichte. Es waren die Normannen, die ihre Gewässer bis in die tiefsten Tiefen ihrer Qualen hinaufgezogen haben. Die Römer vor ihnen, die Juliobona, das spätere Lillebonne, zur Hauptstadt der Kaletten machten (daher der Name „Pays de Caux“), und schließlich im Jahr 1494 mit diesem Juwel der noch jungen Renaissance, das vom Gipfel desÉtelan aus eine ihrer Windungen überblickt.
Die Seine ist lebendig, aktiv, meist weise, manchmal unvernünftig… Aber immer faszinierend.